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Elterngeld – Alles was du wissen musst

Auch wenn Du das Elterngeld erst nach der Geburt deines Kindes beantragen kannst, macht es durchaus Sinn, sich früh genug mit diesem Thema auseinander zu setzen. Denn, es wird sich einiges an Deinem Einkommen ändern. Hier beantworten wir Dir die wichtigsten Fragen und geben Dir nützliche Informationen:

Was ist Elterngeld?

Kleine glückliche Familie freut sich auf Zuwachs und berührt den Babybauch der Mutter

Eltern sollen damit finanziell unterstützt werden, um Ihr Kind betreuen und erziehen zu können. Es soll Ausgleich dafür sein, da Euch das Einkommen nach der Geburt wegfällt – gerade in der Elternzeit.

Wie berechnet sich das Elterngeld?

Grundsätzlich kann man sagen: Das Elterngeld richtet sich nach dem Nettogehalt welches Du in den letzten 12 Monaten vor Geburt Deines Kindes verdient hast. Es entspricht in der Regel zwischen 65 und 67 % Deines vorherigen Einkommens. Wenn Du vor der Geburt nicht gearbeitet hast, erhältst Du in jedem Fall mindestens 300,00 € Elterngeld. Mehr als 1.800,00 €, dies ist der Höchstbetrag, wird jedoch nicht ausgezahlt – egal wie hoch dein Einkommen vorher war.

Rechenbeispiel: Hast Du die letzten 12 Monate vor Geburt deines Babys beispielsweise 2.000,00 € netto verdient, erhältst Du monatlich 1.300,00 € (65 %), wenn Du dich dazu entschließt, 12 Monate zu Hause zu bleiben.

Wer hat Anspruch auf Elterngeld?

Grundsätzlich jede Mutter und jeder Vater. Jedoch nur dann, wenn eine wöchentliche Arbeitszeit von max. 30 Std. nicht überschritten werden. Auch Eltern ohne Arbeit haben Anspruch auf eine Auszahlung. Ein Antrag kann allerdings nur gestellt werden, wenn das entsprechende Elternteil mit dem Kind in einem gemeinsamen Haushalt lebt.

Bekommen Väter auch Elterngeld?

Geöffnete Kinder Hände halten Kleingeld und liegen in den Händen der Mutter

Aber selbstverständlich! Die Mutter hat nach der Geburt die ersten 8 Wochen Anspruch auf Mutterschaftsgeld. Dann gilt für jedes Elternteil das gleiche. Väter haben hier das selbe Recht wie Mütter. Sollte man das Elterngeld für 1 Jahr in Anspruch nehmen, kann der Papa z.B. direkt eine Auszeit nach der Geburt nehmen und dafür Elterngeld beantragen und beispielweise die letzten 4 Wochen vor dem 1. Geburtstag des Kindes. Entscheidet hier als Familie, welcher Weg für euch der Beste ist.

Siehe hierzu auch unseren Ratgeber zum Thema: Elterngeld für Väter

Wie viele Monate bekommt man Elterngeld?

Euch als Eltern stehen insgesamt und gemeinsam 14 Monate Basiselterngeld zu. Wie Ihr dies als Familie nutzen bzw. aufteilen wollt, bleibt Euch überlassen. Jedes Elternteil kann von mindestens 2 bis zu maximal 12 Monaten für sich beantragen.

Ab wann bekommt man Elterngeld?

Dies ist bereits ab Geburt Eures Kindes möglich. Wichtig ist hier auch zu wissen: Das Mutterschaftsgeld, wofür Du direkt nach Geburt einen Antrag stellen kannst, wird komplett auf das Elterngeld angerechnet.

Rechenbeispiel: Du erhältst nach Geburt Deines Kindes 8 Wochen Mutterschaftsgeld, dann hast Du im Anschluss noch 10 von 12 Monaten Basiselterngeld übrig.

Wie und wo beantragt man Elterngeld?

Elterngeldformular mit Bargeld

Der Antrag wird schriftlich bei der zuständigen Elterngeldstelle eingereicht. Bitte orientiert Euch hier an dem für Euer Bundesland passenden Formular und informiert Euch online gerne vorab bei Eurer Gemeinde-Verwaltung oder bei Eurer Krankenkasse.

Wann beantragt man Elterngeld?

Du kannst den Antrag hier frühestens am Tag der Geburt und spätestens zum Ende des vierten Lebensmonats stellen. In der Regel wird der Antrag in den ersten beiden Lebenswochen des Kindes gestellt. Ihr könnt das entsprechende Formular jedoch auch schon vor Geburt weitestgehend ausfüllen, damit das meiste schon erledigt ist.

Elterngeld oder ElterngeldPlus?

Wo liegt hier der Unterschied? Nun, beim ElterngeldPlus wird, anstatt für 12, ein Ausgleich für 24 Monate gezahlt. Allerdings ist es dabei auch halb so hoch wie das Basiselterngeld. Das ElterngeldPlus empfiehlt sich daher besonders für Eltern, bei denen ein oder beide Elternteile zügig zumindest wieder in Teilzeit arbeiten möchten.

Welche Unterlagen brauche ich für das Elterngeld?

Für den Antrag benötigst Du, das passende Formular, eine Geburtsurkunde des Kindes im Original, Einkommensnachweise der Eltern, die Bestätigung Deines Arbeitgebers über den Zuschuss des Mutterschaftsgeldes, eine Bestätigung der Krankenkasse über das Mutterschaftsgeld, sowie Personalausweiskopien der Eltern.

Wir haben nun noch 5 Tipps für Dich wie Du Dein Elterngeld vielleicht noch etwas erhöhen kannst und wie Du es bestmöglich für Dich und Deine Familie beantragen kannst.
 

Tipp Nr. 1 – Steuerklassen

Mann sitzt vor einem Laptop und tippt etwas in den Taschenrechner

Ehepaare können 1x im Jahr die Steuerklassen wechseln und dies auch im Bezug auf´s Elterngeld als Vorteil für sich nutzen. Wechselst Du beispielsweise in die Steuerklasse III, werden weniger Steuern von Deinem Gehalt einbehalten und Dein Nettoeinkommen erhöht sich. Der Ehepartner müsste dann allerdings in die Steuerklasse V wechseln und zahlt dann vergleichsweise viel Steuern.

Wichtig hierbei ist jedoch, dass Ihr den Wechsel der Steuerklassen spätestens 7 Monate vor Geburt veranlassen müsst. Die günstigere Steuerklasse wird lediglich dann berücksichtigt, wenn Du Dich in den 12 Monaten vor Geburt hauptsächlich darin befunden hast.

Siehe hierzu auch unseren Ratgeber zum Thema: Steuerklassenwechsel in der Schwangerschaft – mehr Elterngeld für Mütter

Tipp Nr. 2 – Weihnachts-, und Urlaubsgeld verteilen lassen

Einmalzahlungen werden bei Berechnungen des Elterngeldes nicht berücksichtigt. Geh doch mal auf Deinen Arbeitgeber zu – vielleicht kann dieser Dein Weihnachts-, und/oder Urlaubsgeld auf Dein normales Gehalt verteilen, sodass sich Dein Nettogehalt dadurch automatisch etwas erhöht.

Tipp Nr. 3 – Elterngeld = Elternzeit?

Elterngeld und Elternzeit haben nicht zwingend etwas miteinander zutun. Anspruch auf Elterngeld hast Du aber nur dann, wenn Du Deine wöchentliche Arbeitszeit auf max. 30 Std. pro Woche reduzierst. Wir empfehlen Dir daher, beides gleichzeitig zu nutzen, sodass Du Dich voll und ganz auf Deinen kleinen Liebling konzentrieren kannst. Beachte auch immer, dass sich das Elterngeld an den Lebensmonaten deines Babys orientiert und entsprechend ausgezahlt wird. Elternzeit muss bereits 7 Wochen im Vorfeld bei Deinem Arbeitgeber angekündigt werden. Berücksichtige das in Deiner Planung 💡

Tipp Nr. 4 – Mehrlinge und Geschwister

Schwangere Frau sitzt im Hintergrund auf der Couch und ist anscheinend mit Zwillingen schwanger. Im Vordergrund blauer und rosa Teddy Bist Du mit Zwillingen oder Drillingen schwanger? Super! Dann erhöht sich das Elterngeld pro Kind um 300,00 €. Durch den Geschwisterbonus kann Dein Elterngeld evtl. auch etwas höher ausfallen. Nämlich um 10 % – min. jedoch um 75,00 €. Beantragen kannst Du diesen Bonus, wenn das Geschwisterkind nicht älter als 3 Jahre ist. Hast Du bereits mehrere Kinder, müssen min. zwei Kinder jünger als sechs sein.

Tipp Nr. 5 – Teilzeit

Wie bereits in Tipp Nr. 3 erwähnt, darfst Du (während Du Elterngeld beziehst) nur max. 30 Std. die Woche arbeiten. Ein Nebenjob ist also möglich und absolut kein Problem. Die Arbeitszeit wird immer auf den vollen Monat gerechnet, sodass Du demnach 120 Std. auf einen Monat verteilen kannst, wenn dies im Vorfeld mit Deinem Arbeitgeber abgesprochen ist.

FAZIT:

Qualmt Dein Kopf jetzt? Gerade so trockene Themen wie dieses können anstrengend und mühselig sein. Lass Dich auf keinen Fall stressen und atme tief durch. Setz Dich frühzeitig mit diesem Thema auseinander, damit Du gut vorbereitet bist und Deine Schwangerschaft bis zum Ende genießen kannst. Hilfe kannst Du dir bei Beratungsstellen in deinem Ort suchen. Schau hier vielleicht mal online auf der Homepage deiner Stadt nach.

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Lili

Hey, ich bin Lili und ab sofort auch im Team meinbaby123 ❤️ Als Mama von Zwillingsjungs bin ich immer auf der Suche nach spannenden Themen und tollen Tipps, gerade was das Thema "Zwillinge" angeht.

Kaddarina

21.05.2022, 07:25

Super informativ, danke ! Auch wenn das Thema bei uns durch ist…

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